Der Europäische Forschungsrat unterstützt innovative Projekte durch Consolidator Grants. Wir sind stolz darauf, Prof. Benjamin Fingerhut (Theoretische Chemie an der LMU) als einem unserer e-conversion Mitglieder zu diesem bemerkenswerten Erfolg zu gratulieren. Er ist einer von neun Forschern aus einer Vielzahl von Disziplinen, die einen Consolidator Grant in Zusammenarbeit mit der LMU erhalten haben. Die Auszeichnung ist mit einer Förderung von bis zu zwei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren verbunden. Mit den Consolidator Grants unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) exzellente Wissenschaftler beim Ausbau und der Konsolidierung ihrer innovativen Forschung. Grundlage für die Entscheidung des ERC bei der Vergabe der prestigeträchtigen Grants ist die wissenschaftliche Exzellenz des Antragstellers und des vorgeschlagenen Projekts.
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Prof. Benjamin Fingerhut
Prof. Benjamin Fingerhuts Hauptforschungsinteresse gilt der ultraschnellen Dynamik in der kondensierten Phase. Die Wechselwirkung eines Quantensystems mit seiner Umgebung kann zu neuen Phänomenen und Möglichkeiten führen, die in isolierten Quantensystemen nicht vorhanden sind. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Berechnungsmethoden für präzise und zuverlässige Simulationen der Vielteilchendynamik offener Quantensysteme. In seinem Projekt NG-Quapi (Next Generation Quasi-Adiabatic Propagator Path Integral (Quapi) Methods for Condensed Phase Quantum Dynamics) will Fingerhut sogenannte quasi-adiabatische Propagator-Pfad-Integral (Quapi)-Methoden weiterentwickeln, um die Simulation der Quantendynamik komplexer Systeme und Umgebungen zu erleichtern und ein besseres Verständnis der Phänomene in solchen Systemen zu erhalten. Die neuen Ansätze und Algorithmen sollen die Entwicklung einer umfassenden numerischen Softwareplattform für solche Simulationen ermöglichen. Diese Entwicklung birgt ein großes Potenzial, denn sie würde extrem anspruchsvolle Simulationen ermöglichen, die auf herkömmlichen Computern noch nicht möglich und nur auf maßgeschneiderten Quantengeräten denkbar sind.
Nach seiner Promotion an der LMU arbeitete Benjamin Fingerhut als Forscher an der University of California, Irvine, und am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie in Berlin, bevor er 2022 an seine Alma Mater zurückkehrte.
Wir freuen uns mit Prof. Benjamin Fingerhut und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner Forschungsarbeit!