Prof. Barbara A. J. Lechner wurde mit dem nationalen Ernst Haage-Preis 2024 ausgezeichnet. (Photo: Thomas Hobirg/MPI für Chemische Energiekomversion)

Wir freuen uns, Prof. Barbara A.J. Lechner zur Auszeichnung mit dem Ernst Haage-Preis der Mülheimer Max-Planck-Institute zu gratulieren. Die feierliche Verleihung fand am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion am 15. November 2024 statt. Zwei Dinge wurden während der Verleihung der diesjährigen Ernst Haage-Preise der besonders deutlich. Erstens: Die moderne Chemieforschung ist unglaublich vielseitig und spannend. Zweitens: Egal, in welchem Bereich der Chemie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen – Nachhaltigkeit spielt für sie alle eine wesentliche Rolle bei ihrer Arbeit.

Prof. Dr. Siegfried R. Waldvogel, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC), ging in seiner Keynote Lecture darauf ein, welche Rolle Elektrochemie in Zukunft spielen werde. So betonte er, wie sehr sich der Anteil erneuerbarer Energien in den vergangenen Jahren erhöht habe – und auch in Zukunft noch erhöhen werde. Sowohl für die Produktion synthetischer Kraftstoffe als auch für Feinchemikalien sei die Elektrochemie von großem Wert, so Waldvogel. Unter anderem auch, weil es sich um eine verhältnismäßig sichere Technologie handle, die auch wenig chemische Abfälle produziere. „Die Elektrosynthese ist ein sehr großes Spielfeld“, ist Waldvogel überzeugt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Ernst Haage-Preises 2024 (von links nach rechts): Prof. Dr. Barbara A.J. Lechner, Tim Schulte, Dr. Shen-Hsiang Lin, Elisabeth Glöckler, Hinrich Kludig. (Foto: Thomas Hobirg/MPI für Chemische Energiekomversion)

Um die chemische Forschung in Sachen Nachhaltigkeit voranzutreiben, braucht es in vielen Bereichen ein noch tieferes Verständnis für die vielen Abläufe innerhalb einer Reaktion. Das wurde im Vortrag von Preisträgerin Prof. Dr. Barbara A. J. Lechner deutlich. Die e-conversion-Expertin, die an der TU München lehrt, wurde in diesem Jahr mit dem nationalen Ernst Haage-Preis ausgezeichnet.

Den Ernst Haage-Preises für Doktoranden und Postdoktoranden erhielt Tim Schulte, der im Team um Prof. Tobias Ritter am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung arbeitet. Ihm gelang es gemeinsam mit Nachwuchsforschenden die risikobehaftete Chemie mit Aryldiazoniumsalzen deutlich sicherer zu machen. Der zweite Ernst Haage-Preis in dieser Kategorie ging an Dr. Shen-Hsiang Lin, der in der Abteilung von Prof. Dr. Walter Leitner am MPI CEC promoviert hat. Er hielt einen Vortrag über die innovative Methode der Magnetische Katalyse.

Der Ernst Haage-Preis zeichnet seit 2006 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Chemie aus und fördert insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7.500 € dotiert. Benannt ist der Ernst Haage-Preis nach dem 1968 verstorbenen Mülheimer Unternehmer Ernst Haage, der durch seine wissenschaftlich-technischen Instrumente, Geräte und Apparaturen seit 1932 eng mit der Forschung der Mülheimer Max-Planck-Institute verbunden war. Die Ausbildung junger Menschen war ihm stets ein wichtiges Anliegen.