Bühne frei für Wissenschaft – hieß es am 17. Oktober um 19 Uhr im Bahnwärter Thiel in München. Die vier Münchner Exzellenzcluster e-conversion, MCQST, ORIGINS und SyNergy veranstalteten dort mit großem Erfolg ihren ersten Science Slam. Über 300 Gäste folgten dem Event-Motto „Erwarte das Unerwartete“ und strömten in die kultige Location im Schlachthofviertel. Dort slammten die Nachwuchsforschenden mit rohen Eiern, Luftballons und Mixern, Pizzapasta (oder war es Pastapizza?), radioaktiven Bananen, Tennisbällen, verhedderten Kopfhörern, Wasserflaschen und Croissants, und vor allem mit viel Herz und Verstand. Es zeigte sich einmal mehr: Wissenschaft macht Spaß und lässt sich unterhaltsam auf die Bühne bringen.

Hinter den Kulissen bereiteten sich die Science Slammer auf das Event gezielt vor: Die Nachwuchsforschenden hatten bereits im Vorfeld die Chance, an einem zweitägigen Workshop teilzunehmen und zu lernen, wie sich ihre Forschung spannend und verständlich präsentieren lässt. Am Ende des Workshops entschied eine Jury über die Finalisten, die beim Science Slam-Event antreten durften. Auf der Bühne im Bahnwärter Thiel begeisterten dann sechs Science Slammer das Publikum mit ihrem Talent, komplexe Forschungsthemen auf den Punkt zu bringen – und dabei für reichlich Lacher und Staunen zu sorgen.

Von Exoplaneten, vergessenen Requisiten und Nanotrommeln

Das Los entschied über die Reihenfolge der Auftritte. Den fulminanten Auftakt lieferte Yusuf Qutbuddin vom Max-Planck-Institut für Biochemie, der seine Frühstückseier am liebsten gemixt hat. Josefine Krause von der Technischen Universität München (TUM) beleuchtete anschließend ihre Entscheidungsschwierigkeiten vor Menükarten mit zu viel Auswahl und Christoph Vogl (TUM) glühte radioaktiv bei seiner Jagd nach raren Zerfällen. Nach einer Pause ging es weiter mit Khushboo von der Ludwig-Maximilians-Universität München, die leichter Exoplaneten finden konnte als eine Wohnung in München. Taisiia Nazarenko vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen sprach über Alzheimer – und vergaß auch prompt, wo sie ihre Requisiten hatte. Der krönende Abschluss gelang Lukas Schleicher (TUM), der mit blauen Handschuhen einen Silikonkeks vorführte und auf Croissant-Krümeln Nanotrommel spielte. Das Publikum kürte zum Schluss per Applaus (das Dezibel-Messgerät im Bahnwärter Thiel sprang auf Lautstärken von über 100 dB) die Siegerin des Abends: Taisiia Nazarenko. Herzliche Gratulation!

Der Event zeigte einmal mehr: Wissenschaft kann nicht nur spannend, sondern auch ein echtes Entertainment-Erlebnis sein. Ein besonderes Zuckerl: Für diejenigen, die noch Zeit hatten, ging der erste Science Slam der Münchner Exzellenzcluster direkt über in eine Rave-Party. Für diese Einladung und tolle Option danken wir dem Bahnwärter Thiel!

Eindrücke der Veranstaltung: