
Prof. Roland A. Fischer (li.), Julien Warnan Ph.D. (Arbeitsgruppenleiter WarnanLab@TUM) und Dr. Philip M. Stanley (re.) im Labor der Arbeitsgruppe WarnanLab im CRC (Zentralinstitut für Katalyseforschung der TUM) am Campus Garching. (Foto: Astrid Eckert / TUM)
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet Professor Dr. Roland A. Fischer, Technische Universität München, mit dem Wilhelm-Klemm-Preis aus. Gewürdigt werden insbesondere seine herausragenden und wegweisenden Beiträge zu metall-organischen Netzwerken (MOFs) sowie sein vielfältiges Engagement in Forschung, Lehre und Wissenschaftspolitik.
Seit 20 Jahren erforscht Fischer mit seiner Arbeitsgruppe an der TU München funktionelle Materialien für Energie, Katalyse, Gasspeicherung, Sensorik und Photonik. Ein Schwerpunkt dabei sind poröse Koordinationspolymere, insbesondere Metal-Organic Frameworks (MOFs). Diese Gerüststrukturen aus Metallionen und organischen Linkern besitzen riesige innere Oberflächen und können große Mengen an Gasen speichern. Potenzielle Anwendungen liegen in Gasspeicherung, -trennung und -reinigung, Katalyse oder Sensorik.
Zu Fischers Pionierleistungen zählt die Entwicklung neuartiger MOF-Konzepte: Bei „Metals@MOFs“ nutzte er als einer der Ersten die poröse MOF-Struktur, um katalytisch oder optisch aktive Metall-Nanopartikel einzulagern. Mit „SURMOFs“ etablierte er Methoden zur kontrollierten Abscheidung dünner MOF-Filme, die sich für Sensorik oder Optoelektronik eignen. Durch Einbringen von Halbleiter-Quantenpunkten erzeugte er „QDs@MOFs“ – vielversprechend für Licht-Emission oder Photokatalyse. Diese kreativen Ansätze haben MOFs um zusätzliche Funktionen erweitert und völlig neue Anwendungsperspektiven eröffnet.
Die Verleihung erfolgt im Rahmen des GDCh-Science Forum Chemistry (SFC) in Karlsruhe. Der mit 7.500 Euro dotierte Wilhelm-Klemm-Preis erinnert an den Münsteraner Professor Wilhelm Klemm, der mit seiner Forschung die anorganische Chemie voranbrachte. Die GDCh zeichnet mit dem Preis Persönlichkeiten aus, die hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Anorganik leisten.
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